Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben war eine von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1896 bis 1940 in München erschien. Nach dem Tod Hirths 1916 wurde Franz Schoenberner Herausgeber. Chefredakteure waren u. a. Hans E. Hirsch, Theodor Riegler, Wolfgang Petzet. Neben den Textredakteuren, z. B. Fritz von Ostini oder Albert Matthäi, wirkte u.a. der Bildredakteur Franz Langheinrich. - Die Jugend wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung Jugendstil, was zeigt, wie wichtig die Zeitschrift für die stilgeschichtliche Debatte der frühen Moderne war. Dennoch lassen sich Inhalt und Ausrichtung der Jugend auch in ihrer Blütezeit keineswegs auf das Label „Jugendstil“ reduzieren. Neben modernen Illustrationen und Ornamenten des art nouveau spielten auch andere Stilrichtungen eine Rolle, vor allem der sogenannte Impressionismus. Außerdem betätigte sich die Zeitschrift auch satirisch und kulturkritisch. Hauptangriffsziele waren das „Muckertum“ (Stichworte Antimodernisten-Eid, Lex Heinze), der zunehmende Einfluss der Kirchen, vor allem der katholischen (Stichwort Ultramontanismus) und besonders die politische Rechte in der Zentrums-Partei. Der Beitrag der Jugend zur Literatur der frühen Moderne blieb dagegen bescheiden - ganz im Unterschied zur Konkurrenz-Unternehmung Simplicissimus aus dem Verlag Albert Langen, ebenfalls 1896 gegründet. - Ab dem Ersten Weltkrieg wurde die Jugend zunehmend zu einer deutschnationalen und bayrisch-heimattümelnden Zeitschrift; eine Tendenz dazu hatte es schon in den frühen Jahrgängen gegeben. Das änderte sich erst wieder ab Mitte der 1920er Jahre, als sich das Heft nochmals den Künstlern der jüngeren Generation, etwa George Grosz, öffnete und Texte beispielsweise von Kurt Tucholsky oder Erich Kästner druckte. Nach 1933 passte sich das Heft der völkischen Linie der Nationalsozialisten an. Dennoch wurde es 1940 eingestellt.
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